Samstag, 10. März 2012

Sozial Networking ist cool

Ich liebe facebook! Es ermöglicht wunderbare Kontakte und Überraschungen. Vor kurzem bin ich der Gruppe „Kultur in der Eifel“ beigetreten. Es ist eine neue Gruppe in Facebook, die für Kunstschaffende und Interessierte offen ist. Man kann dort seine Werke vorstellen, auf Veranstaltungen aufmerksam machen und Tipps geben.

Im Rahmen einer Kulturwoche teilte Wilfried Gierden mit, dass er Gastbeiträge von Autoren auf seinem Blog posten wollte. Es freut mich total, wie unkompliziert und freundlich hier ein neues Miteinander praktiziert wird. Vielen herzlichen Dank für die Gelegenheit einer Buchvorstellung im buerger-blog-blankenheim.  

Dienstag, 6. März 2012

Neue Formen des Miteinanders

Bei meinen Orientierungsversuchen im Ozean Internet schaue ich mich manchmal auf den Blogs anderer Indie-Autoren um. Birgit Böckli stellt zurzeit jede Woche einen neuen Autor, den sogenannten Freitagsautor vor. 

Die Idee gefällt mir. Ich finde es faszinierend, wie Autoren experimentieren, sich miteinander verbinden, neue Wege auf diesem neu entstehenden Markt gehen. Wie präsentiert man sich? Wie verknüpft man sich? Kein Mensch ist eine Insel, ein Blog sollte es vielleicht auch nicht sein.

Über facebook fragte ich sofort an, ob Birgit Böckli auch von mir ein Interview schalten will. Ja, gerne, kam die schnelle Antwort. Allerdings würde es eine paar Wochen dauern, denn es gibt schon eine Warteliste.

Der Kontakt mit Birgit Böckli ist problemlos und positiv. Es machte mir Spaß die Fragen zu beantworten und mir selbst zu überlegen, was ich einen anderen Schriftsteller gerne fragen würde. Networking unter Autoren finde ich eine tolle Erfahrung! An dieser Stelle vielen Dank dafür, dass wir uns gegenseitig unterstützen und neue Formen des Miteinanders ausprobieren.

Hier freue ich mich jetzt Brigit Böckli vorzustellen:




Hallo Birgit, schön, dass du hier ein paar Fragen über das Schreiben beantworten möchtest. Ich fange auch direkt an: was motiviert dich zu schreiben? Was treibt dich an?

Hallo Brigitte, herzlichen Dank für die Gelegenheit zu diesem Interview. Was treibt mich an? Ganz sicher bin ich mir da selbst nicht, weil das meiste bei mir aus dem Bauch heraus geschieht und unbewußt abläuft, aber ich versuche immer, durch meine Texte auch eine Botschaft zu vermitteln, selbst wenn es sich um teilweise blutigen Horror handelt. Ich denke, das ist es, das Gefühl, etwas zu sagen zu haben. Jeder Mensch hat irgendein Talent, und ich kann am besten Geschichten erzählen. Da sehe ich es auch irgendwie als meine Aufgabe an, mich auf diesem Wege mitzuteilen.


Sind deine Geschichten alle frei erfunden oder arbeitest du mit fiktiven Vorlagen?

Sie sind in der Regel frei erfunden, wobei erfunden eigentlich schon wieder zuviel gesagt ist, denn ich setze mich nicht hin und denke mir eine Geschichte aus. Die Geschichte kommt zu mir. Das ist ein Gefühl, als hätte sie schon vorher existiert und nur darauf gewartet, endlich entdeckt zu werden. Schwer zu beschreiben. Natürlich gibt es immer authentische Elemente, aber das sind Kleinigkeiten, die meist eher den äußeren Rahmen betreffen. Meine Figuren orientieren sich nicht an realen Personen.

Beginnst du eine Geschichte irgendwie und staunst dann selbst, wohin sie sich entwickelt oder hältst du die Fäden in der Hand?

Ich staune tatsächlich, und ich hoffe auch, daß das immer so bleiben wird. Manchmal versuche ich, einen Blick in die Zukunft meiner Protagonisten zu wagen, aber der ist dann genauso vage wie alle Prognosen. Die Handlung plane ich manchmal in groben Zügen, aber was für mich neben der Sprache vor allem zählt, sind die Figuren, und die haben ihren eigenen Kopf. Für mich geht es nicht in erster Linie darum, wer was tut, sondern wie und warum er so handelt und was er dabei empfindet.

Schreibst du eine Geschichte Szene für Szene von Anfang an oder springst du schon mal hin und her?

Auch hier überlasse ich am liebsten meinen Protagonisten das Feld. Es mag sein, daß die Geschichte zeitlich oder räumlich ein paar Sprünge macht, aber ich sehe eigentlich nur zu und schreibe mit. Ich versuche immer, einen Text so schnell wie möglich runterzuschreiben. Dabei ist es nicht so wichtig, ob alles gut klingt oder ein paar Tippfehler drin sind. Wenn mir nicht auf Anhieb ein passendes Verb einfällt, kann es sogar sein, daß ich einfach halbe Sätze stehen lasse. Um die kann ich mich in der Überarbeitung kümmern, in der Rohfassung ist es für mich nur wichtig, den Anschluß nicht zu verpassen, während die Geschichte abläuft.

Hast du feste Schreibzeiten?

Nein, das wäre gar nicht machbar. Ich schreibe, wenn mein Kind in der Schule ist oder abends im Bett liegt, manchmal auch im Bus oder im Cafe, wie es sich eben ergibt. Ich schleppe eigentlich überall einen Block und mehrere Kugelschreiber mit mir herum. Wenn ich an einem längeren Text arbeite, versuche ich, eine bestimmte Seitenzahl am Tag zu schaffen, aber auch das klappt nicht immer.

Hättest du Lust als Autorin in der Öffentlichkeit zu stehen? Ich meine life, nicht internet.

Das wird hoffentlich demnächst auf mich zukommen, und ich bin sehr gespannt darauf. Nachdem gerade erst mein Krimi „Friesensturm“ als Taschenbuch erschienen ist, werde ich natürlich auch Lesungen halten. Das wird für mich eine völlig neue Erfahrung sein. Ich hatte schon einige Lesungen mit Autorengruppen, aber noch nie alleine. Ich freue mich riesig darauf, aber ich bin auch sehr aufgeregt. Hoffentlich falle ich nicht in Ohnmacht. :o)

Wie kombinierst du deine Arbeit hinsichtlich Vermarktung und Promotion mit deinen kreativen Schreibphasen?

Das gehört bei mir eigentlich alles zusammen. Ich schreibe, überarbeite, versuche den Kontakt zu meinen Lesern zu halten, starte Aktionen über meinen Blog. Ich trenne da nicht. Auf meinem Schreibtisch liegen ständig irgendwelche Listen mit Dingen, die ich erledigen will, und meistens schaffe ich nicht mal die Hälfte davon, aber es geht immer irgendwie weiter.

Hat das Schreiben deine persönliche Identität, dein Gefühl von dir selber verändert? Begreifst du dich als Künstlerin?

Verändert,  nein, ich denke nicht. Für mich gab es kein Leben vor dem Schreiben, ich habe im Kindergarten Geschichten erzählt und mit sieben oder acht Jahren angefangen, sie aufzuschreiben. Das war von Anfang an ganz selbstverständlich für mich und hat immer dazu gehört. Für mich ist fiktionales Schreiben eine von vielen Formen, eine Botschaft zu transportieren, genauso wie über ein Musikstück oder ein Gemälde. Ich glaube, so weit liegen die verschiedenen Kunstrichtungen gar nicht auseinander.

Sind Auszeiten für dich wichtig?

Die gibt es bei mir nicht. Wenn ich nicht an einem neuen Text arbeite, dann überarbeite ich einen älteren oder plane eine Aktion, ich fühle mich nicht wohl, wenn es nicht vorwärts geht.

Was wünschst du dir für die Zukunft?

Nunja, Bescheidenheit mag eine Zier sein, und fast täglich begegne ich im Internet jener Aussage von unbekannten Autoren, daß man sich selbstverständlich nicht allzu große Hoffnungen auf eine Karriere mache und den Markt realistisch sehe. Daher mag das jetzt vielleicht ein wenig vermessen klingen, aber ich möchte bekannt werden mit meinen Texten. Ich möchte sehr viele Menschen mit meinen Büchern erreichen, und ja, ich möchte auch vom Schreiben leben können. Und was noch viel schlimmer ist: ich glaube fest daran, das auch eines Tages zu erreichen. Nicht nur, weil ich mich wie die meisten Menschen nach einem Häuschen im Grünen sehne, sondern weil ich einfach der Ansicht bin, daß es meine Aufgabe ist, Menschen mit meinen Texten zu unterhalten und vielleicht auch hin und wieder zum Nachdenken anzuregen. Aber auch ein weiter Weg besteht aus vielen kleinen Schritten, und das Schreiben bedeutet für mich nicht nur Arbeit, sondern auch sehr viel Freude, wunderschöne Begegnungen mit Menschen, die ich sonst vielleicht nie kennengelernt hätte. Dafür möchte ich danke sagen, danke all denen, die mich auf meinem Weg unterstützen und an mich glauben.

Dir auch herzlichen Dank für das interessante Interview und viel Glück für die Zukunft. Wer mehr über die Autorin und ihre Bücher erfahren will, kann das auf ihrer Homepage, ihrem Blog und der Amazon Autorenseite tun.